Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einer Entscheidung (externer Link) vom 9.11.2010 (Rechtssachen C-92/09 und C-93/09) ausgesprochen, dass die Agrarsubventionen betreffende Veröffentlichungspraxis der Länder gegen Gemeinschaftsrecht verstößt. Diese Subventionsdaten sind über entsprechende Seiten im Internet frei für Jedermann einsehbar gewesen. Zu unrecht, wie der EuGH jetzt festgestellt hat.
Dazu aus der Pressemitteilung des Gerichts:
Der Gerichtshof stellt fest, dass sich die in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union anerkannte Achtung des Privatlebens hinsichtlich der Verarbeitung personenbezogener Daten auf jede Information erstreckt, die eine bestimmte oder bestimmbare natürliche Person betrifft, dass aber auch Einschränkungen des Rechts auf Schutz der personenbezogenen Daten gerechtfertigt sein können, wenn sie denen entsprechen, die im Rahmen der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten geduldet werden.
Die veröffentlichten Daten seien in diesem Sinne schutzwürdig. Zwar habe auch die Allgemeinheit ein Interesse daran, über die Verwendung der Steuergelder, aus denen die Subventionen geleistet werden, informiert zu werden, allerdings wiege das Interesse der betreffenden Landwirte höher.
Die hier geführten Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig konnten mit dieser Maßgabe positiv abgeschlossen werden.
Suchen
Rechtsgebiete - RSS
- Alles (25)
- Allgemein (12)
- Arbeitsrecht (2)
- Datenschutz (10)
- IT-Recht (29)
- Markenrecht (2)
- Urheberrecht (15)
- Verwaltungsrecht (6)
- Wettbewerbsrecht (6)
- Tweets by stueckec
-
Neueste Artikel
RSS-Feed des Bundesgerichtshofs
- Urteil des Landgerichts Bremen gegen 44 Jahre alten Altenpfleger rechtskräftig
- Verurteilung im Fall des Kölner Karnevalsmordes rechtskräftig
- Zum Ersterrichtungsanspruch eines Wohnungseigentümers bei sogenanntem steckengebliebenen Bau
- Verurteilung wegen tödlicher Schüsse in Asperg am Karsamstag 2023 rechtskräftig
- Bundesgerichtshof bestätigt Rechtmäßigkeit der Zweiten Berliner Mietenbegrenzungsverordnung vom 19. Mai 2020
- Kooperationsverhältnis im Lebensmittelrecht zwischen dem Lebensmittelunternehmer und den Gesundheitsbehörden und dadurch bedingte Begrenzung der Amtsermittlungspflicht
- Bundesgerichtshof hebt Urteil des Landgerichts Hannover im Prozess wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit 14 Tonnen Kokain im Strafausspruch auf
- Urteil des Landgerichts Landau in der Pfalz nach Vergewaltigung eines entführten Mädchens rechtskräftig
- Kündigung eines DDR-Altmietvertrags über Wohnraum wegen Eigenbedarfs
- Revisionshauptverhandlung am 9. Januar 2025, 11.15 Uhr im Verfahren 3 StR 149/24 (Verurteilung infolge ausländerfeindlichen Brandanschlags im Jahr 1991 in Saarlouis)